Innovationen schaffen Bekanntheit und Aufmerksamkeit

Bewährte Rezepte sind gut, wenn stets gleichbleibende Ergebnisse erzielt werden sollen. Wer jedoch auf Veränderungen reagieren oder sie gar selbst herbeiführen möchte, kommt nicht umhin, vom Bewährten abzuweichen, die Dinge anders anzugehen und Erfindergeist zu zeigen. Auf diese Art gab es im Laufe der Jahrhunderte in Deutschland Erfindungen, die sich als bahnbrechend erweisen und den Lauf der Welt spürbar beeinflussen sollten. Bekannte Beispiele dafür sind unter anderem der Buchdruck mit beweglichen Lettern, der seine Ursprünge zwar in China hatte, in Europa jedoch maßgeblich von Johannes Gutenberg entwickelt wurde; das moderne Automobil mit Verbrennungsmotor aus der Werkstatt des Carl Benz oder die Rechenmaschine Z3 – der erste funktionstüchtige Computer der Welt – von Konrad Zuse.

All diese Erfindungen sind wegen ihrer durchschlagenden Wirkung und ihres zukunftsweisenden Charakters untrennbar mit den Namen ihrer jeweiligen Erfinder verbunden. Übersehen werden dagegen manchmal Erfinderinnen und Erfinder, deren Produkte weniger spektakulär sind, obwohl auch sie tagtäglich bei Millionen von Menschen im Einsatz sind. Wer wüsste etwa, was Albert Deimel, Artur Fischer oder auch Marga Faulstich erfunden haben? Dabei dürften Deimels Sparschäler in unzähligen deutschen Küchen zum Kartoffelschälen eingesetzt werden, Fischers Dübel in so gut wie jeder Wohnung ein Bild halten oder ein Regal sichern und Faulstichs Leichtgewichtbrillengläser und getönte Sonnenbrillen Fehlsichtigen mit hohen Dioptrienwerten und Sonnenhungrigen das Leben ganz maßgeblich erleichtern. Manche Innovationen, so zeigt es sich, geben sich trotz ihres großen Erfolgs bescheiden.

Welche Unternehmen auf Produkt oder Managementebene derzeit als Deutschlands Innovationsführer gelten, hat die Kölner Rating- und Rankingagentur ServiceValue in Kooperation mit dem Wissenschaftspartner IMWF – Institut für Management- und Wirtschaftsforschung in einer aktuellen Studie ermittelt. 722 Unternehmen unterschiedlichster Branchen gehen aus der Untersuchung mit der Auszeichnung „Deutschlands Innovationsführer 2024“ hervor und werden durch das F.A.Z.-Institut prämiert. Damit erlangen sie auch das Anrecht auf das gleichlautende Zertifikat.

Die Studie basiert auf Erhebungen aus einem zweistufigen Webmonitoringverfahren. Die erste Stufe des Verfahrens, das Crawling, fand vom 1. Februar 2022 bis zum 31. Januar 2024 statt. Dabei wurden für 13.000 Unternehmen, den sogenannten Entitäten, mehrere 100 Millionen öffentliche deutsche oder deutschsprachige Internetquellen inklusive redaktioneller Webseiten und Social Media nach Erwähnung bestimmter Eventtypen durchsucht. Die relevanten Eventtypen waren zwei Themenfeldern zugeordnet: Forschung und Entwicklung, Produktneuheiten und Innovation gehörten zum Themenfeld Innovation; Management, Wirtschaftlichkeit und Investitionen wurden dem Themenfeld Unternehmensperformance zugeordnet. Die Eventtypen wurden konkretisiert durch vordefinierte Keywords, Text- und Satzkorpora wie beispielsweise Erfindungen, Patente, Produktverbesserung, Serviceverbesserung, agile Methoden oder disruptive Technologie, Investitionen, Zukunftsorientierung und viele andere mehr.

In der zweiten Stufe, dem Processing, wurden die im Webcrawling gesammelten Daten unter Einsatz neuronaler Netze, also mit Hilfe Künstlicher Intelligenz, ausgewertet und analysiert. Für jede Entität wurde für jeden Eventtyp die Tonalität anhand von Textfragmenten dahingehend untersucht, ob die Erwähnungen als positiv, negativ oder neutral zu bewerten sind. Rund 13,8 Millionen öffentlich getätigte Nennungen wurden auf diese Weise identifiziert und zugeordnet.

Dadurch wurde erfasst, wie die untersuchten Unternehmen in der Netzöffentlichkeit hinsichtlich der sechs vordefinierten Eventtypen und somit auch in den beiden Themenfeldern Innovation und Unternehmensperformance abschneiden. Gewertet wurde schließlich nach Punkten, die für die einzelnen Eventtypen in gleicher Gewichtung vergeben und zu einem Gesamturteil zusammengeführt wurden. Für ein positives Gesamturteil mussten die untersuchten Unternehmen folglich in allen abgefragten Eventtypen überzeugen und konnten nicht durch punktuell gute Einzelleistungen glänzen. In diesem Punktesystem wurde die Auswirkung, welche die jeweils festgestellte Tonalität eines Eventtypen in Kombination mit einer Entität hatte, bezogen auf ihre Reichweite bewertet: Je höher die Reichweite eines solchen Treffers, desto stärker wurde die Richtung der Tonalität – positiv oder negativ – in der Bewertung gewichtet.

Die Berechnung des Punktewerts schließlich erfolgte branchenspezifisch. Der jeweils Branchenbeste erhielt 100 Punkte und setzt damit die Benchmark für alle anderen untersuchten Unternehmen seiner Branche. Die Auszeichnung „Deutschlands Innovationsführer 2024“ erhalten diejenigen Unternehmen, die in beiden Themenfeldern auf ihre Branche bezogen überdurchschnittlich gut performen.

Quelle: Studie „Deutschlands Innovationsführer 2024“ der ServiceValue GmbH
Ist die für Sie interessante Branche in der Tabelle nicht mit aufgeführt? Alle 722 Unternehmen mit der Auszeichnung „Deutschlands Innovationsführer 2024“ finden Sie hier:

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