Antworten auf eine Frage

Wir baten Partner der vom F.A.Z.-Institut veranstalteten 1. Innovate Leaders Conference am 10. Oktober 2023 sowie weitere Unternehmen um eine kurze Antwort aus der Führungsetage.

Copyright: Lufthansa Cargo

Ashwin Bhat CEO, Lufthansa Cargo

„Luftfracht ist ein unverzichtbarer Baustein weltweiter Lieferketten und ermöglicht uns Global Business. Es ist unser Anspruch, Lufthansa Cargo zur effizientesten Cargo-Airline der Welt zu machen – und damit zu zeigen, wie Luftfracht und Nachhaltigkeit zusammenpassen. CO2-Neutralität am Boden ist ein unabdingbarer Teil davon. Im Fokus steht aber die Nachhaltigkeit des Transportmittels Flugzeug selbst. Neben Flottenmodernisierungen und Innovationen wie Spezialbeschichtungen unserer B777-Frachter zur Minimierung des Reibungswiderstands geht es verstärkt darum, den Markthochlauf ökologisch nachhaltiger Kraftstoffe (SAF) zu beschleunigen. Mit der Verwendung von SAF, hergestellt aus Altspeiseöl, und der Investition in die Produktion von SAF via PtL (Power-to-Liquid) gehören wir zu den absoluten Vorreitern in diesem Bereich.“

Copyright: Henkel

Ulrike Sapiro Chief Sustainability Officer, Henkel

„Unser größter Hebel für Nachhaltigkeit sind unsere Produkte, die weltweit millionenfach genutzt werden. Eine Besonderheit von Henkel ist dabei, dass wir beides abdecken – Konsumgüter und Industrieprodukte. Dadurch treiben wir Nachhaltigkeit auf vielfache Weise voran. Zum Beispiel, indem wir die Inhaltsstoffe von Waschmitteln, Haushaltsreinigern und Haarpflegeprodukten optimieren, um eine energieeffiziente Nutzung zu ermöglichen. Darüber hinaus arbeiten wir stetig an nachhaltigeren Verpackungen. Gleichzeitig ist Henkel Weltmarktführer bei Klebstoff-Technologien und hilft Industriekunden beispielsweise dabei, CO2-Emissionen in der Produktion zu reduzieren oder Recyclingprozesse zu verbessern.“

Copyright: Schott

Dr. Matthias Müller Head of R&D, Schott

„Klimaschutz geht uns alle an. Gerade Unternehmen sind in der Verantwortung, nachhaltige Lösungen zu entwickeln. Neben der Verbesserung der Energieeffizienz treiben wir deswegen den Technologiewandel an unseren Glasschmelzen voran. Unser ambitioniertes Ziel: 2030 klimaneutral in der Produktion zu werden. Unser Ziel erfordert einen massiven Umbruch in der Produktion und eine Abkehr von fossilen Brennstoffen. Dafür braucht es innovative Forschungsprojekte, die neue Lösungen für energieintensive Industrien entwickeln. Wir arbeiten intensiv daran, unsere Produktionsprozesse fit für Grünstrom und Wasserstoff zu machen. Schott ist damit weltweiter Vorreiter in der Glasindustrie.“

Copy: SMA Solar Technology AG

Jürgen Reinert Vorstandssprecher, SMA Solar Technology AG

„SMA trägt seit über 40 Jahren mit innovativen Technologien für die effiziente Erzeugung, Speicherung und Nutzung von Solarenergie zu einer nachhaltigeren Welt bei. Wir sind überzeugt, dass diese Technologien unter Einhaltung hoher Umwelt-, Sozial- und Governance-Standards hergestellt werden müssen. Deshalb steht ganzheitliche Nachhaltigkeit in allen Unternehmensbereichen als wesentliches Ziel im Zentrum unserer Strategie. Nachhaltigkeitsaspekte fließen bei SMA bereits in die Produktentwicklung ein. Dafür haben wir Leitfäden und Optimierungstools entwickelt. Das Design unserer Produkte ist auf hohe Qualität und Lebensdauer, Materialeffizienz, Servicefähigkeit und leichte Demontage ausgerichtet.“

Copyright: Ottobock

Dr. Arne Kreitz Chief Financial Officer, Ottobock

„Seit über 100 Jahren entwickeln wir innovative Versorgungslösungen für Menschen mit eingeschränkter Mobilität. Weltweit Zugang zu qualitativ hochwertiger und bezahlbarer Versorgung zu bieten, bleibt dabei eine große Herausforderung. Deshalb haben wir die Anzahl unserer Versorgungszentren stark ausgebaut. Wir setzen uns für den leichteren Zugang zu bezahlbarer Versorgung als Menschenrecht ein, unabhängig davon, ob Patientinnen und Patienten im globalen Norden oder Süden leben. Dazu zählt auch, die Struktur der Behandlung und die Ausbildung qualifizierter Fachkräfte stärker in den Blick zu nehmen. Nur mit einem ganzheitlichen Ansatz innerhalb der Gesundheitsversorgung können wir nachhaltig erfolgreich sein.“

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Dr. Michael Karrer Senior Vice President Sustainability and EHS, ZF Group

„Wir verstehen nachhaltige Mobilität und die dafür notwendige Energiegewinnung ganzheitlich. So bieten wir vielfältige Lösungen für die Elektromobilität an, um Emissionen zu reduzieren. Unsere Windkraftgetriebe leisten einen wesentlichen Beitrag zur nachhaltigen Energiegewinnung. Zudem betrachten wir die Emissionen dieser Produkte über den gesamten Lebenszyklus. Dabei setzen wir darauf, unseren ökologischen Fußabdruck technisch zu reduzieren – zum Beispiel durch Verwendung von Stahl, der mit grünem Strom und Wasserstoff hergestellt wird, oder durch recycelte Materialien. Dieser langfristige Transformationsprozess erfordert die intensive Zusammenarbeit aller Partner in der Wertschöpfungskette.“

Copyright: Neusinger GmbH

Eduard Singer CEO, Neusinger GmbH

„Unsere Spezialität ist die Implementierung effizienter KI-Lösungen. Damit erhöhen wir die Nachhaltigkeit von Geschäftsprozessen unserer Kunden. Zum Beispiel wird durch die KI-gestützte Predictive Maintenance der Lebenszyklus von Materialien optimiert. Die automatisierte Kundenzufriedenheitsanalyse trägt zur Nachhaltigkeit im Umgang mit Kunden bei. Die auf KI basierende Informationssammlung und Analyse befreit die Mitarbeiter unserer Kunden von lästigen Routineaufgaben. Um auf der anderen Seite solche komplexen Lösungen zu implementieren, setzen wir oft unsere vorgefertigten Softwarebausteine ein. Dies erhöht die Geschwindigkeit und die Qualität der Lösungen und macht sie nachhaltig.“

Copyright: BMW AG

Dr. Joachim Post Vorstand für Einkauf und Lieferantennetzwerk, BMW AG

„Unternehmen sind Teil unserer Gesellschaft. Insofern ist Nachhaltigkeit eine gesellschaftliche Verantwortung. Sie basiert auf einem Dreiklang aus Ökologie, Ökonomie und Sozialem. Entscheidend ist, dass sie sich an originären Geschäftsprozessen orientiert. Optimale Wirksamkeit entfaltet sich in der Lieferkette, der Produktion, in Produktnutzung und Wiederverwertung. Also dort, wo die Wertschöpfung entsteht. Gute Konzepte sind in sich nachhaltig, einmalige Baumpflanzaktionen sind dies eher nicht. Nachhaltigkeit braucht Innovation, denn Erneuerung ist Basis für Optimierung. Innovationen sichern Wachstum, Glaubwürdigkeit und Zukunftsfähigkeit. Als Vorstandsmitglied verantwortlich für die Lieferkette habe ich täglich damit zu tun. Nehmen wir Zirkularität: Jährlich werden 100 Milliarden Tonnen Rohstoffe gefördert. Diese nach ihrem Ersteinsatz wiederzugewinnen und neu zu verwerten ist ökologisch, wirtschaftlich und in sozialer Hinsicht sinnvoll. Zudem macht es Unternehmen resilienter und unabhängiger. Wir bei der BMW Group praktizieren das konsequent und tragen dadurch jeden Tag unseren Teil zu einer nachhaltigen Welt bei.“

Copyright: Deloitte Deutschland

Volker Krug CEO, Deloitte Deutschland

„Bei Deloitte entwickeln wir mit Leidenschaft Innovationen für eine bessere Zukunft. Nur mit Innovationen können wir die großen Herausforderungen wie die Dekarbonisierung der Wirtschaft, den Ausbau erneuerbarer Energien und den Klimaschutz allgemein bewältigen. Wir haben daher unsere vielfältigen Kompetenzen in einer bereichsübergreifenden Initiative Climate & Sustainability gebündelt. Das Team entwickelt unter anderem Lösungen, die Unternehmen bei der Erreichung der ESG-Vorgaben unterstützen. Dazu gehören beispielsweise softwaregestützte Dashboards, um auf Basis dieser Daten die richtige Nachhaltigkeitsstrategie und Maßnahmen zu entwerfen.“

Copyright: Carolin Ludwig

Dr. Melanie Pooch Vice President Group Sustainability, B. Braun

„Bei B. Braun investieren wir in neue Technologien. Sie bieten uns Möglichkeiten, Menschen auf der ganzen Welt nach hohen medizinischen Standards zu behandeln und gleichzeitig die Finanzierbarkeit der Versorgung durch verbesserte Effizienz sicherzustellen. Mit unserem Konzept Grüne Dialyse konnten wir beispielsweise in einigen unserer Zentren bis zu 40 Prozent Wasser einsparen, was etwa einer Million Liter Wasser pro Jahr entspricht. Wir nutzen technologische Entwicklungen zudem, um Lieferketten, Produktions- und Logistikprozesse sowie unser Ressourcenmanagement nachhaltiger zu gestalten. Dafür arbeiten wir auch mit vielversprechenden Start-ups im Rahmen unseres Accelerator-Programms zusammen.“

Copyright: Stellantis Deutschland

Lars Bialkowski Managing Director, Stellantis Deutschland

„Die Strategie von Stellantis heißt ‚Dare Forward 2023‘ und ist ganz klar auf unser großes Ziel ausgerichtet: Schon im Jahr 2038 Netto-Null-CO2-Emissionen zu erreichen. Das schulden wir den nächsten Generationen. Auf diese Ambition richten wir unser gesamtes Handeln aus. Wir investieren bis 2025 mehr als 30 Milliarden Euro in die Elektrifizierung und das Thema Software. Unsere Marken – von Alfa Romeo bis Peugeot – werden in Europa bereits 2030 nur noch rein elektrische Fahrzeuge auf den Markt bringen – und unsere deutsche Traditionsmarke Opel wird sogar schon 2028 rein elektrisch sein. Neue, innovative Plattformen – für Fahrzeuge und Software – werden Stellantis und seinen Marken den Weg in die elektrische Zukunft ebnen.“

Copyright: Bosch Home Comfort Group

Jan Brockmann CEO, Bosch Home Comfort Group

„‚Make. Home. Comfort. Green.‘ – mit diesem Unternehmenszweck unterstreicht die Bosch Home Comfort Group ihre Innovationskraft bei Green Tech und Home Comfort. Wir unterstützen die Dekarbonisierung der mehr als 200 Millionen Gebäude in Europa und investieren bis 2030 mehr als eine Milliarde Euro in unser Wärmepumpen-Portfolio. Für die Energiewende im Gebäude bieten wir ökonomisch und ökologisch sinnvolle sowie sozial gerechte Lösungen. Dabei setzen wir auf Wärmepumpen für den Neubau sowie Wärmepumpen-Hybride, bestehend aus kleinerer Wärmepumpe und Brennwertgerät, für den älteren Gebäudebestand. Mit ‚Technik fürs Leben‘ schaffen wir so für die Menschen ein nachhaltiges Zuhause mit Wohlfühlatmosphäre.“

Copyright: Infineon Technologies AG

Andreas Urschitz Chief Marketing Officer, Infineon Technologies AG

„Ohne innovative Halbleiter von Infineon keine Klimaneutralität! Dekarbonisierung und Digitalisierung tragen unser Geschäftsmodell. Unsere Produkte ermöglichen grüne Energie sowie die energieeffiziente Elektrifizierung von Anwendungen in den Bereichen Industrie, Mobilität sowie Consumer. Ein Beispiel: Infineon-Chips stecken in jedem zweiten neu installierten Windrad und in zwei von drei Solaranlagen. Das zahlt sich aus: Durch den Einsatz unserer Produkte wird derzeit 33 Mal mehr CO2 vermieden, als bei der Fertigung entsteht. Unsere Chips sind in Summe entscheidend für die Dekarbonisierung, sie sind Schlüsselelemente für eine nachhaltige Zukunft!“

Copyright: Promatis-Gruppe

Dr. Frank Schönthaler CEO, Promatis-Gruppe

„Geschäftsprozesse sind unweigerlich mit den im Unternehmen angestrebten nachhaltigen Innovationen verflochten. Green Business Process Management ebnet den Weg für Prozesse, die sowohl wirtschaftlich sind als auch ressourcenschonend. Als Prozessinnovator und Technologieexperte begleitet Promatis Kunden auf ihrem gesamten Weg in die Nachhaltigkeit. Hierbei liegt der Fokus auf den Chancen und Zielen, die eine Balance zwischen Nachhaltigkeitsanforderungen und Profitabilität gewährleisten. Die Balanced Scorecard mit den ökonomischen und ökologischen Aspekten ist hier ein wichtiges Steuerungselement, um zu beurteilen, welche Green Services im Rahmen der Transformation der Geschäftsprozesse berücksichtigt werden sollen.“

Copyright: DirkBeichert

Oliver Stahl Leiter Corporate Affairs, Lilly DACH

„Da, wo innovative Medikamente von Lilly zu besserer Gesundheit, mehr Lebenszeit und -qualität führen, entsteht Nachhaltigkeit. Für die Patient:innen und ihre Angehörigen ebenso wie für die Gesellschaft als Ganzes – zum Beispiel, wenn chronisch Erkrankte nicht frühzeitig aus dem Arbeitsleben aus scheiden, sondern ihre finanzielle Unabhängigkeit und soziale Teilhabe wahren und der Wirtschaft als wichtige Fachkräfte erhalten bleiben. Das ist aber nur ein Aspekt. Bei Lilly wollen wir mehr bewirken und verstehen Nachhaltigkeit als umfassende Handlungsmaxime. Deshalb setzen wir ein holistisches Verständnis an, das ökologische, ökonomische und gesellschaftliche Nachhaltigkeit miteinander verbindet.“

Copyright: Regionalmanagement Nordhessen GmbH

Kai Georg Bachmann Geschäftsführer Regionalmanagement Nordhessen GmbH

„Nordhessen will sich als Vorreiterregion im Bereich der Transformation des Energiesystems etablieren und daraus entscheidende Innovations-, Wachstums- und Beschäftigungspotentiale für die Zukunft sichern. In Zeiten exponentieller Entwicklung und zunehmend komplexerer Zusammenhänge bringt die Regionalmanagement Nordhessen GmbH als Private Public Partnership dabei die richtigen Akteure zu den richtigen Themen zur richtigen Zeit zusammen, um innovative Projektideen aus Wirtschaft und/oder Politik zu identifizieren, anzustoßen und umzusetzen, die eine nachhaltige Entwicklung der Region mit ihren eine Million Einwohnern und 110 Kommunen auf einem Drittel der hessischen Landesfläche ermöglichen.“

Copyright: Magna International Inc.

Ahmed ElGanzouri Director Sustainability, Magna International Inc.

„Bei Magna berührt das Thema Nachhaltigkeit jeden Aspekt unseres Handelns, von unseren Arbeitsabläufen über Produkte bis hin zu unseren Prozessen. Speziell auf der Produktseite entwickeln wir nicht nur die neuesten Elektroantriebe, sondern denken auch über nachhaltige Innovationen in Bereichen wie der Fahrzeugaußenhaut nach. Dank unseres Fachwissens in der Materialwissenschaft verwenden wir recycelte Materialien und erneuerbare Ressourcen. Ein Beispiel dafür sind unsere Heckklappen und Heckflügeltüren aus thermoplastischen Kunststoffen. Sie werden aus recycelten Materialien hergestellt und sind 20 bis 30 Prozent leichter als herkömmliche Lösungen aus Stahl. Dies hilft uns die Reichweite von Elektrofahrzeugen zu erhöhen. Außerdem können wir flexiblere Konstruktionen umsetzen und so die Anzahl der Komponenten reduzieren, um die Aerodynamik zu verbessern und das Auto noch nachhaltiger zu machen.“

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